der rote salon


Vampire Host (Bloodhound)




Titel: Bloodhound (auch: Vampire Host oder Vampire Gigolo)
Episoden: 6 (in 12 Folgen)
Episodenlänge: ca. 40 min
Staffel: 1/1 (abgeschlossen)
Herkunftsland: Japan
Jahr: 2004
Sprache: Japanisch
Untertitel: Englisch
Preis: je DVD-Set ca. 20 €

Inhalt:
Die junge Schülerin Rion sorgt sich um ihre beste Freundin Shiho. Seit einem verzweifelten Telefonanruf ist das junge Mädchen spurlos verschwunden. Doch niemand will Rion helfen. Also beginnt sie die Freundin auf eigene Faust zu suchen. Die Spur führt sie zu einem sehr speziellen Host Club namens „Krankenhaus", wo Frauen sich für Geld von jungen Männern im Vampiroutfit umgarnen lassen können. Dort begegnet sie Suou, dem einzigen echten Vampir unter den Hosts, der sofort ihr Hauptverdächtiger wird...

Die Serie besteht aus insgesamt 12 Folgen, jeweils zwei davon bilden eine in sich abgeschlossene Episode, wobei das Finale aus vier zusammenhängenden Folgen besteht.
Nachdem Rion den Fall um ihre verschwundene Freundin aufgeklärt hat, ist sie in der zweiten Episode gemeinsam mit Suou einem unsichtbaren Mörder auf der Spur. In Teil drei verwandelt sich eine Freundin Rions in einen Werwolf. Ein geheimnisvoller Host, der sich „Der Tod" nennt, taucht in Episode vier auf und stellt eine Bedrohung für junge Frauen dar, denn seine Liebe kostet sie am Ende das Leben. In der finalen Episode beschwören drei junge Mädchen eine Hexe, die ihnen ihre geheimsten Wünsche erfüllen soll. Doch die Folgen sind verheerend. Außerdem taucht eine alte Bekannte Suous auf…

Kommentar:
Die Serie Vampire Host (auch bekant unter „The Vampire Gigolo" oder „Bloodhound") beruht auf dem Manga „Bloodhound" von Kaori Yuki (hier besprochen). Die erste Episode folgt der Handlung im Comic, die späteren erzählen neue Geschichten.
Hatte ich dem Manga schon lediglich Unterhaltungswert bescheinigt, war es bei der Realverfilmung des Stoffes einzig ebendieser, der mich überhaupt am Ball hat bleiben lassen.
In erster Linie ist „Vampire Host" Comedy. Japanische Comedy der übelsten Sorte, um genauer zu sein, deren Humor größtenteils so schlecht ist, dass man es manchmal kaum glauben kann. Vor allem drei der Figuren sorgen für eine große Portion albern schlüpfrigen Schuljungenhumors: Eine Polizeiangestellte, die sich außerhalb der Dienststunden auftakelt und unter dem Namen Dianna im Hostclub aufhält, um dort Suou anzuschmachten; ihr Kollege, der auf Schulmädchen steht und grundsätzlich versucht ihnen unter den Rock zu gucken, zu fotografieren oder zu filmen, egal ob sie nun lebendig oder tot sind; außerdem der Hostclubbesitzer mit seiner Vorliebe für Höschen und Cosplay.
Der Rest ist Slapstick und Situationskomik, der eher weniger feinsinnigen Art. Hier sind am ehesten noch einige Lacher zu finden. Wobei sich viele davon sehr schnell abnutzen, weil sie als wiederkehrende Elemente in jeder Folge auftauchen.
Wie sich bereits andeutete gehen die meisten der Figuren irgendwelchen wunderlichen bis zweifelhaften Neigungen nach, weshalb der an Blutkonserven nuckelnde, hochtrabende Reden schwingende Suou und die resolute Rion die Serie letztlich irgendwie retten und zumindest einen gewissen Charme versprühen.
Die schauspielerischen Leistungen, reichen, wie man vielleicht schon ahnen konnte, von mittelmäßig bis miserabel. Wobei die Schauspieler bei diesen Drehbüchern vermutlich ohnehin keine Chance gehabt hätten.
Die Stories der einzelnen Episoden sind fast ausnahmslos schlecht. Zuerst wird ein übersinnlicher Fall erzählt, am Ende wird diesem grundsätzlich eine natürliche Erklärung aufgesetzt, die oft nicht ausreicht, um alle gesehenen Phänomene zu beschreiben.
Um es zusammenzufassen: Die Serie ist purer Trash, von Anfang bis Ende. Die schlechte Schminke (Vampire, die von anderen gebissen und ausgesaugt werden, bekommen eine graue Hautfarbe bevor sie sterben. Nur dass das Grau so unregelmäßig ist, und man die Ränder so gut sieht, dass es schon „Theaterschminke" schreit) und das viel zu rote Kunstblut tragen dazu bei.
Alles in allem hat die Serie, wie bereits erwähnt, trotz allem einen gewissen Unterhaltungswert. Worin der liegt? Darüber war ich mir selbst bis zum Ende nicht sicher.
Empfehlen kann ich die Serie am ehesten Leute mit einer gewissen Affinität zur japanischen Popkultur. Man muss schon etwas mit diesem albernen, völlig überdrehten Humor anfangen können, um die Serie wirklich zu genießen.
„Vampire Host" ist mit englischen Untertiteln unter dem Titel „Blood Hound: The Vampire Gigolo" über die USA erhältlich. Allerdings ist der Preis für die 12 Folgen auf drei DVD-Sets zu jeweils gut 20 Euro maßlos überteuert.

Wertung:

rezensiert von Pandora - 11/2008



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