der rote salon

Night Huntress

Autorin: Jeaniene Frost

Reihenfolge Deutsch:
1. Blutrote Küsse
2. Kuss der Nacht
3. Gefährtin der Dämmerung
4. Der sanfte Hauch der Finsternis (ab 10/2010)


außerdem:

Spin-off-Serie: Night Huntress World
1. Nachtjägerin (ab 09/2010)
Reihenfolge Englisch:
1. Halfway to the Grave
2. One Foot in the Grave
3. At Grave's End
4. An Early Grave
5. This Side of the Grave (ab 02/2011)

außerdem:

Spin-off-Serie: Night Huntress World
1. First Drop of Crimson
2. Eternal Kiss of Darkness

Kurzgeschichten:
Happily Never After [in "Weddings from Hell"]
Devil To Pay [in "Four Dukes and a Devil"]
Reckoning [in "Unbound"]

Anzahl Bände: voraussichtlich 7



Jeaniene Frost: Blutrote Küsse - Night Huntress 1

Deutsche Ausgabe:
Titel: Blutrote Küsse
Verlag: Blanvalet
Jahr: 2009
Seiten: 414
ISBN: 344226605X
Verfügbarkeit: normal
Preis: 7,95 €
Englische Ausgabe:
Titel: Halfway to the Grave
Verlag: Harper Collins
Jahr: 2007
Seiten: 384
ISBN: 0061245089
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 5,00 €

Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf das englische Original

Inhalt:
Eines hat die einundzwanzigjährge Catherine Crawfield von Kindheit an gelernt: Vampire sind böse. Tagsüber ist sie das amerikanische Kleinstadtmädchen, das jobbt und versucht sich Geld für ihr Studium zu verdienen, Nachts aber geht sie auf die Jagd nach Blutsaugern. Dabei hofft Cat den Mann zu töten, der ihre Mutter vergewaltigt und sie gezeugt hat. Denn die Vampirjägerin Cat ist selbst halb Vampirin.
Doch eines Nachts gerät Catherine an einen Gegner, dem sie nicht gewachsen ist: Der Meistervampir Bones nimmt sie gefangen und erpresst sie, in Zukunft mit ihm zusammenzuarbeiten, um eine verbrecherische Vereinigung von Vampiren aus dem Weg zu räumen. Zähneknirschend fügt Cat sich Bones' Bedingungen und durchläuft sein hartes Trainingsprogramm. Immerhin kann sie nach wie vor Vampire jagen und vielleicht findet sie auf diese Weise ihren Vater und kann endlich Rache nehmen. Doch je mehr Zeit Cat mit Bones verbringt, desto schwerer fällt es ihr das Monster und nicht den Mann in ihm zu sehen. Könnte es sein, dass doch nicht alle Vampire böse sind?

Kommentar:
Als ich auf dem Buchrücken von „Halfway to the Grave“ den Aufdruck „Paranormal Romance“ las, hatte ich so meine Befürchtungen. Mit diesem Genre hatte ich in letzter Zeit keine guten Erfahrungen gemacht. Umso mehr hat es mich überrascht, dass mich ein überaus spannender, witziger, romantischer und erotischer Roman erwartete. Jeaniene Frost gelingt es tatsächlich, so gekonnt Urban Fantasy mit den Elementen eines erotischen Liebesromans so zu verbinden, dass es Spaß macht dieses Buch zu lesen.
Der Plot ist gut, nicht außergewöhnlich, aber absolut in Ordnung und äußerst spannend. Nicht nur der Kriminalfall, auch die Liebesgeschichte zwischen Bones und Cat wird in gutem Tempo vorangetrieben. Die Beiden verbringen viel Zeit miteinander und dabei knistert es gewaltig. Die Autorin legt sich dabei ganz schön ins Zeug: Szenen wie das Dirty Talk Training (um die Vampire erst zu becircen und dann in einer dunklen Ecke ins Jenseits zu befördern) sind zwar etwas albern, aber unbestreitbar auch extrem unterhaltsam.
Die erotischen Szenen sind weit besser als das was man sonst in Romanen des Genres zu lesen bekommt. Der Autorin ist es dabei gut gelungen ausführliche Beschreibungen mit Ausblendungen zu mischen, so dass die eigentliche Story nicht hinter der Liebesbeziehung verschwindet. Es ist übrigens wirklich eine Liebesbeziehung, die Cat und Bones verbindet und nicht nur Sex. So richtig mit Romantik und Kitsch und Liebesschwüren, die schön und schon fast ein wenig dick aufgetragen sind.
Aber schon im nächsten Moment sind Bones und Cat wieder auf Vampirjagd. Und dabei sind sie nicht gerade zimperlich. Der Bodycount dieses Buches ist einigermaßen hoch. Gegner werden nicht k.o. geschlagen und der Obrigkeit überlassen oder etwas in der Art, sie werden grundsätzlich getötet. Und zwar mit einer Kaltblütigkeit, die nicht so recht zu der Cat passen will, die wir außerhalb der Kampfhandlungen erleben. Überhaupt hat mich der Hang der Figuren dazu, sofort jeden zu töten, ein klein wenig befremdet. Zweimal muss Cat Bones davon abhalten, jemanden ins Jenseits zu befördern, von dem er denkt, er hätte sie verletzt. Und hier geht es nicht einmal um die richtig fiesen Bösewichte. An diesem Punkt (und nicht nur an diesem) ist die Autorin für mein Empfinden ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Obwohl diese Übertreibung zum Teil sicher Absicht ist, denn gerade Cats Talent ihre Gegner aus Versehen zu töten statt nur handlungsunfähig zu machen, ist eine Art Runnig Gag innerhalb des Romans.
Auch wenn die Charaktere nicht unbedingt übermäßige psychologische Tiefe aufweisen, man lernt sie schnell lieben und baut eine Beziehung zu ihnen auf, so dass am Ende des Buches der Griff zum zweiten Band beinahe unausweichlich ist.
„Halfway to the Grave“ ist sicher kein außergewöhnlich gut geschriebener Roman mit ausgefeilter Story oder tiefen Charakteren, aber er ist richtig gut gemachte Unterhaltung und ein schöner Auftakt für eine hoffentlich weiterhin amüsante neue Serie.

Wertung:

rezensiert von Pandora (01/2009)



Jeaniene Frost: Kuss der Nacht - Night Huntress 2

Deutsche Ausgabe:
Titel: Kuss der Nacht
Autor: Jeaniene Frost
Verlag: Blanvalet
Jahr: 2009
Seiten: 420
ISBN: 3442266238
Verfügbarkeit: ab 08/2009
Preis: 8,95 €
Englische Ausgabe:
Titel: One Foot in the Grave
Autor: Jeaniene Frost
Verlag: Harper Collins
Jahr: 2008
Seiten: 356
ISBN: 0061245097
Verfügbarkeit: normal
Preis: ca. 5,00 €

Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf das englische Original

Inhalt:
Vier Jahre sind vergangen seit Cat sich von ihrem Vampirgeliebten Bones getrennt hat. Seitdem ist sie untergetaucht und gehört einer Sondereinheit der Regierung zur Bekämpfung von Untoten an.
Eines Tages passiert dann das, wovor sie sich insgeheim all die Jahre gefürchtet hat: Sie trifft auf ihren Ex Bones und muss feststellen, dass sie ihn heute nicht weniger liebt als damals. Doch Cat weiß nur zu gut, dass ihre Beziehung nahezu unmöglich ist. Nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Arbeitgeber sind strikt gegen ihre Beziehung zu einem Vampir. Dennoch sind Cat und Bones diesmal entschlossen, sich nicht wieder trennen zu lassen.
Während das Paar noch seine Wiedervereinigung feiert, überschlagen sich die Ereignisse. Cat hat sich im Laufe der Jahre mehr als nur einen Feind gemacht. Und jetzt, wo ihre Tarnung bröckelt, sieht sie sich wiederholten Anschlägen auf ihr Leben ausgesetzt. Doch auch das verblasst hinter der Tatsache, dass sie der Identität ihres verhassten Vaters plötzlich näher kommt als je zuvor...

Kommentar:
Ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut, nachdem der erste Band "Halfway to the Grave" so spritzig und unterhaltsam war. Für eine Weile schien "One Foot in the Grave" das auch fortsetzen zu können. Das erneute Aufeinandertreffen von Cat und Bones ist richtig unterhaltsam. Es knistert und funkt zwischen den beiden wie schon in "Halfway to the Grave". Jeaniene Frost ist einfach verdammt gut darin, diese Atmosphäre aufzubauen. Doch kaum ist das Pärchen wieder vereint, beginnen die Probleme. Dinge, die mir schon im ersten Band negativ aufgefallen sind, über die man aber locker hinweglesen konnte, sind jetzt einfach nicht mehr zu übersehen.
Dazu gehört die mangelnde Tiefe und Glaubwürdigkeit der Figuren und der Handlung. Man würde meinen, dass Cat sich in den vier Jahren, in denen ihr Leben vollständig umgekrempelt wurde, irgendwie verändert hätte, reifer und weniger naiv geworden wäre. Leider ist das nicht der Fall: Die Cat mit 25 unterscheidet sich in keiner Weise von der mit Anfang 20. Ihre bisweilen recht plumpe Art, sich mit jedem anzulegen, immer zu handeln, statt zuerst zu denken, sorgen dafür, dass sie zeitweise zu nerven beginnt. Dass diese Person tatsächlich die big bad boys, die alle größer, stärker und erfahrender als sie selbst sind, zu Fall bringen kann, ist schlichtweg unglaubwürdig.
Als Pärchen beginnen Cat und Bones ebenfalls sehr schnell zu nerven. Denn kaum wieder zusammen sind sie nur noch dabei, ihren „Besitz“ mit gefletschten Fangzähnen zu verteidigen. Bones markiert den Obermacker, der jeden sofort ins Jenseits befördern will, der Cat nur schief anguckt. Und Cat wirft sich mit jeder von Bones' Exgeliebten sofort in einen unerträglich kindischen Bitchfight.
Die Handlung konnte das leider auch nicht herausreißen. Sie ist zu nachlässig ausgeführt. Die Sondereinheit der Regierung, für die Cat arbeitet, wirkt ein wenig wie ein dilettantischer Kindergarten, die sich scheinbar an keinerlei Regeln, Gesetze oder Anweisungen von ganz oben halten muss. Auch sonst wimmelt es vor kleinen Unachtsamkeiten und zurechtkonstruierten Handlungselementen.

Interessanterweise ist es aber vor allem die Gewalt, die mich an diesem Buch stört. Dabei sind es gar nicht einmal die Details, in anderen Romanen spritzt deutlich mehr Blut. Wenn ich nicht eine gewisse Toleranz für Blut und Tod hätte würde ich keine Vampirromane lesen. Was ich aber mit wachsendem Widerwillen lese, ist, dass Cat und Bones einfach alles ummähen, was ihnen in die Quere kommt. Verräter, Attentäter, Gegner werden grundsätzlich abgemurkst. Ohne einen Gedanken daran, ob man auch anders mit ihnen verfahren könnte. Gewalt und Tod ist die Antwort auf fast jedes Problem. In einem Moment tauschen Cat und Bones noch kitschige Liebesschwüre, im nächsten wird gedankenlos exekutiert.

Alles in allem ist es ein Buch, das einen, denke ich, prächtig unterhalten kann, wenn man nicht genauer über die Details nachdenkt und es als pure trashige Unterhaltung lesen kann. Wer den ersten Band mochte, sollte sich durch meine Kritik nicht vom Lesen der Fortsetzung abhalten lassen. Als Lesefutter für nebenbei eignet sie sich allemal.
Für mich war das allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit der letzte Band der Reihe. Ich hatte durchaus meinen Spaß, aber die Serie ist mit diesem Band aus der Riege meiner Must-Reads gerutscht.

Wertung:

rezensiert von Pandora (06/2009)

Noch mehr Lesestoff:
Chloe Neill: Some Girls Bite (Frisch gebissen) - Chicagoland Vampires 1
Laurell K. Hamilton: Bittersüße Tode (Guilty Pleasures) - Anita Blake 1



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